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Mahnen, Erinnern, Gedenken - Die 8. Klasse im Anne-Frank-Zentrum

05. 06. 2023

Mahnen, Erinnern, Gedenken - Die 8. Klasse im Anne-Frank-Zentrum

 

Wie in jeder 8. Klasse standen auch für uns in diesem Schuljahr „Das Tagebuch der Anne Frank“ und das Judentum im Lehrplan. Nachdem wir uns im Unterricht mit jüdischer Kultur, dem Brauchtum auseinandersetzen und viel über das jüdische Leben lernten, besuchten wir Ende Mai das Anne-Frank-Zentrum in Berlin. Aber bevor es dorthin ging, begaben wir uns gemeinsam mit unserer Klassenleiterin Frau Grosse-Knake und unserer LER-Lehrerin Frau Kuschan auf „Spurensuche“ durch das ehemalige Scheunenviertel in Berlin-Mitte. Der Spaziergang war zugleich LER als auch PB-Unterricht und führte uns zu verschiedenen Orten der wechselvollen Geschichte jüdischen Lebens. 
Viele Hinweise auf das jüdische Leben damals wie heute fanden wir in der Großen Hamburger Straße, zum Beispiel das St. Hedwig-Krankenhaus: hier haben mutige Nonnen während der NS-Zeit versucht, jüdische Mitbürger zu verstecken. Fassungslos und erschüttert standen wir auf den freigelegten Grundmauern des ersten jüdischen Altersheims, welches die Gestapo schließen ließ und als Sammellager für Deportationen missbrauchte. Zimmer wurden unter der Nazi-Herrschaft zu Zellen! Wir waren nur 19, standen im Grundriss eines Raumes, keiner von uns kann sich vorstellen, wie dort 40 Menschen zusammengepfercht über mehrere Tage oder Wochen lebten! Auf dem angrenzenden ältesten jüdischen Friedhof Berlins erhielten wir viele Informationen von Frau Grosse-Knake und es gab Momente des Nachdenkens. Wenige Schritte entfernt bewachen bewaffnete Polizisten das jüdische Gymnasium. „Das ist schon krass“, dass jüdische Kinder gezwungen sind, unter Polizeischutz zu lernen! Betroffen entdeckten wir die Vielzahl in dem Boden eingelassener Stolpersteine. Sind wir früher achtlos über diese Messingplatten hinweg gelaufen, denken wir heute an die Schicksale von Millionen NS-Opfern, die in Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden und durch diese Steine ihre Namen zurückbekommen. Wir „stolperten“ mit dem Kopf und mit dem Herzen, haben genauer hingeschaut und Namen von ganzen Familien entdeckt. Steine für Kinder: Erika ein sechzehnjähriges Mädchen, Berl ein Junge, der nur ein Jahr alt werden durfte - alle ermordet, weil sie und ihre Eltern jüdisch waren!
Im Anne-Frank-Zentrum ging es dann um dieses kluge Mädchen aus Frankfurt, das im Konzentrationslager starb und durch ihr Tagebuch weltberühmt wurde.
Wir haben jede Menge dazugelernt, man konnte sich kurze Filme anschauen und die Ausstellung aktiv mitgestalten. Und es ging um Annes Vermächtnis: der Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt aufgrund von Herkunft oder Glauben müssen wir entschieden entgegen treten und wir dürfen Antisemitismus nie wieder  zulassen!


Uns wäre wichtig, dass zukünftige 8. Klassen sich ebenso vor Ort informieren!
 

Ein großes Dankeschön für diesen Tag an Frau Grosse- Knake!
 


Klasse 8b

 

Bild zur Meldung: Mahnen, Erinnern, Gedenken - Die 8. Klasse im Anne-Frank-Zentrum

Fotoserien


Die 8b im Anne-Frank-Zentrum (05. 06. 2023)