Trialog über den Krieg im Nahen Osten an der Oberschule Theodor Fontane
Trialog über den Krieg im Nahen Osten an der Oberschule Theodor Fontane
Der Überfall der Hamas am 07. Oktober 2023 jährte sich in der letzten Woche erstmals. Dieses schreckliche Ereignis und die darauf folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen: Von der Selbstverteidigung und den Befreiungsbemühungen der Geiseln zu dem unverhältnismäßigen Krieg Israels im Gaza und im Libanon macht auch vor den Schulen in Deutschland nicht halt. Viele Schüler*innen, auch der Oberschule Theodor Fontane, sind sowohl persönlich als auch emotional betroffen und beschäftigen sich mit den grauenvollen Geschehnissen im Nahen Osten mittlerweile fast täglich.
Am 26.09 hatten die 10.Klassen Gelegenheit in einem multiperspektivischen Gesprächsformat über den Nahostkonflikt zu sprechen.
Der Projekttag wurde durch die Respekt Coaches des Jugendmigrationsdiensts initiiert. Umgesetzt wurde das Format Trialog durch die Gesellschaft im Wandel gUG.
Ziel war es, Schüler*innen nicht nur über die aktuellen Geschehnisse im Gaza-Konflikt zu informieren, sondern auch um den interkulturellen Austausch zu fördern und Vorurteile abzubauen.
Geladen waren Zakariyya Meißner (palästinensische Identität) und Dana Tzabary (jüdisch/israelische Identität). Den dritten Part nahmen die Schüler*innen ein, um den stark emotional aufgeladenen Konflikt gemeinsam mit den beiden betroffenen des Konflikts, besprechbar zu machen.
Aufmerksam lauschten die rund 40 jungen Erwachsenen der Geschichte von Dana, welche in einem stark jüdisch geprägten Umfeld aufwuchs und als Kind eine jüdische Schule besuchte, die aus Sicherheitsgründen polizeilich bewacht wurde. Eine Realität, die sie bereits seit ihrer Kindheit für das Thema Antisemitismus sensibilisierte. Oder den Ausführungen Zakariyyas, welcher lange Zeit seine Familie in Palästina nicht besucht hatte und von einer Begegnung mit Israelis in Südamerika sprach, die völlig ohne Vorurteile auskam.
Im Folgenden hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, ihre Gedanken und Vorstellungen zu Israel und Palästina preiszugeben. Woher kommen die Infos, welche Gefühle verursacht der Konflikt und was hat dies mit uns zu tun?
Es folgten eine historische Einordnung und auch die Rolle der Medien wurde besprochen. Auch Vorurteile und Stereotypen, die mit Rassismus, Antisemitismus oder Gewaltverherrlichung einhergehen, fanden im Trialog-Gespräch einen Raum, da diese Vorbehalte nur auf dem Weg des Miteinanders ins Gespräch gehen, aufgebrochen werden können.
Der Trialog ist ein Format, welches Fragen zu lässt bzw. ließ und durchaus auch für andere Themen sinnhaft erscheint, was die Teilnehmenden als Feedback rückmeldeten.
Der Projekttag endete mit einer Reflexionsrunde, in der die Schüler*innen ihre Gedanken und Eindrücke teilen konnten. Die Veranstaltung war nicht nur ein wichtiger Schritt zur Aufklärung über den Konflikt, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses und Respekts.
Die Theodor Fontane Schule setzt sich mit dem Programm „Respekt Coaches“ weiterhin dafür ein, den interkulturellen Austausch zu stärken und jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit Themen wie Rassismus und Extremismus auseinanderzusetzen und so zur Demokratieförderung beizutragen. (JMD Respekt Coaches Potsdam)
Bild zur Meldung: Trialog über den Krieg im Nahen Osten an der Oberschule Theodor Fontane